Wie kann man Mitglied einer Freimaurerloge werden?


Vorweg: Freimaurer kann man nicht einfach per Mitgliedschaftsantrag werden. Aber wir möchten Ihnen die Kontaktaufnahme etwas einfacher machen.

Freimaurerei ist ein Lebens- und Freundschaftsbund. Aus diesem Grunde ist der Mitgliedschaftsprozess langwierig und ungewiss – für beide Seiten. Die Mitgliedschaft ist als lebenslanger Bund ausgelegt und aus ehedem Fremden sollen Schwestern und Brüder - und später Freunde werden. Da muss der Bewerber zur Loge passen und umgekehrt. Mit Ihrer Anfrage starten Sie einen arbeitsintensiven Prozess in der Loge. Bitte seien Sie sich dessen bewusst und achten Sie darauf, dass Ihre Angaben ausführlich und wahrheitsgemäß sind. Nichts können Freimaurer weniger leiden als Unaufrichtigkeit. Auch über Ihre Beweggründe sollten Sie sich eingehend Gedanken machen. Freimaurer werden bedeutet Arbeit an sich selbst. Fangen Sie schon bei der Anfrage damit an.

Zunächst müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Um es (hier bewusst ohne Gendering) in alter Sprechweise zu formulieren: Aufgenommen wird ein "freier Mann von gutem Ruf", was in unserer Loge für Frauen und Männer gilt. Man muss nicht Akademiker oder wohlhabend sein, soll aber schon über einen guten Leumund verfügen, in gesicherten Verhältnissen leben und in der Lage sein, die eigenen Entscheidungen frei zu treffen und sein Leben selbst zu bestimmen. Wer hofft, über die Bruderschaft finanzielle, menschliche, gesellschaftliche, berufliche oder andere Probleme lösen zu können, ist in der Freimaurerei falsch; ebenso derjenige, der sich über die Freimaurerei berufliche oder gesellschaftliche Vorteile erhofft. Logen sind keine Selbsthilfegruppen und keine Karriereschmieden.

Der/die Suchende sollte einen wohlüberlegten Gottbegriff mit sich bringen, sich vorab über Freimaurerei, ihre Ziele und die Bedeutung von Symbolik und Ritualen (zumindest in Ansätzen) informiert haben und gewillt sein, die Verschwiegenheit der Freimaurer einzuhalten und zu ehren.

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kommen einige organisatorischen Dinge hinzu:

Man entscheidet sich zunächst für eine bestimmte Loge und deren Ausrichtung, bittet diese um Teilnahme an deren Gästeabenden und stellt sich vor.  Nach 4-5 Gästeabenden haben die Brüder und Schwestern Sie etwas kennengelernt und Sie auch die Loge und einen Teil deren Mitglieder. Zu einem späteren Zeitpunkt können Sie sich an einen der Meister wenden mit der Frage, ob er bereit sei, für Sie zu bürgen. Der Meister wird Ihren Wunsch weitertragen und die Gemeinschaft der Logenmitglieder wird darüber befinden, ob Ihrem Antrag stattgegeben wird.

Mit gutem Vorsatz an sich selbst zu arbeiten, kann jeder Mensch tun. Dagegen ist die Freimaurerei (mit dem gleichlautenden, aber ewigen Ziel!) eine Lebensentscheidung. Wer Freimaurer ist, bleibt es sein Leben lang!